Archiv für den Monat: August 2014

Impressionen zur Vernissage am 24.08.2014

“PORTRAITS UND ABSTRAKTE 1″ Torhausgalerie des Botanischen Gartens – Braunschweig

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Neue Braunschweiger vom 24.08.2014

Neue Braunschweiger vom 24.08.2014  - > zum Onlineartikel

„Ich male mich ins Bild hinein“

Zwei Porträtmotive, die belegen, dass Dirk Wink-Hartmann seinen Humor auch in schwieriger Zeit nicht verloren hat.  Foto: André Pause
Zwei Porträtmotive, die belegen, dass Dirk Wink-Hartmann seinen Humor auch in schwieriger Zeit nicht verloren hat. Foto: André Pause

Ausstellung von Dirk Wink-Hartmann im Torhaus des Botanischen Gartens eröffnet heute.

Von André Pause, 24.08.2014.

Braunschweig. Es gibt Geschichten, die klingen so unglaublich, dass man sich noch im Gespräch auf die Suche nach der versteckten Kamera begeben möchte. Dirk Wink-Hartmann, dessen Bilder ab heute im Torhaus des Botanischen Gartens zu sehen sind, kann eine solche erzählen.

Aber erst, wenn die Anlieferung der Biervorräte für die Vernissage von „Portraits & Abstrakte 1“ – so der Name der Ausstellung – über die Bühne ist. So viel Zeit muss sein.

Also erst mal noch ein bisschen Betriebsamkeit, bevor wir am Ort des Geschehens locker und entspannt drauflosplaudern. „Am besten ich erzähle das Ganze mal chronologisch“, schlägt Wink-Hartmann, der vielen Menschen in der Region in erster Linie als ein Teil des Geschäftsführerduos des Konzertveranstalters Undercover bekannt sein dürfte, lächelnd vor. Eine gute Idee, schon deshalb, weil sich vor allem in jüngster Zeit die Ereignisse zu überschlagen scheinen.

Auf die Malerei ist der 44-jährige Sympath nämlich erst vor etwa zweieinhalb Jahren gekommen – und das war reiner Zufall. Vermehrt plagten ihn, den Manager, Schwindelgefühle und Erschlagenheit. Irgendwann folgte die Fügung in die Einsicht: „Ich hatte mir einen Burn-out eingefangen.“ Dass die achtwöchige Therapie in einer Rehaklinik zur wahren Initialzündung, zum Wendepunkt im Leben werden würde, konnte er damals noch nicht ahnen. Dann aber schloss er sich der Gestaltungsgruppe an. Mit einem abstrakten Porträt habe er begonnen, berichtet Wink-Hartmann mit einem Schmunzeln: „Ich habe die Farben geklatscht, aber die Leute da fanden das wohl schon mal ganz gut.“ Er, der zuvor niemals etwas mit Malerei zu tun hatte, blieb am Ball oder besser am Pinsel. Zuvor hatte es für ihn eigentlich nur die Musik gegeben. Ob auf der Bühne unter anderem mit der Band Royal M Parade (gemeinsam mit seinem besten Freund und späteren Geschäftspartner Michael Schacke) oder eben als Veranstalter.

Ende 2012 habe er für sich beschlossen: Ich mache das jetzt richtig. Farben und Leinwand wurden gekauft, und im Keller seines Zuhauses entstand das erste Bild. „Es hat mich total geflasht, was ich da auf die Leinwand gebracht habe. Auf jeden Fall merkte ich sehr schnell, dass ich da große Lust zu habe, und begann kontinuierlich, fast täglich zu malen. Das ist schon ein großes Gut. Ich vergesse dabei Raum und Zeit, male mich in das Bild hinein und kann gar nicht mehr aufhören.“

Die Teilnahme am Kunstwettbewerb des Viertels Botanischer Garten im Sommer 2013 schien ein logischer nächster Schritt. „Dann habe ich das Ding völlig überraschend gewonnen“, erzählt Wink-Hartmann, „womit ich in keiner Form gerechnet habe.“ Als die Käuferin des Gewinnerbildes nach seiner nächsten Ausstellung fragte, entschloss sich der spätberufene Jungkünstler dazu, gemeinsam mit dem Torhausverwalter Klaus Baeske einfach eine fix zu machen.
Zu sehen sind nun bis zum 21. September rund 40 Arbeiten, in den unterschiedlichsten Formaten. Einige Abstrakte, vor allem aber Porträts – in Öl (sein Lieblingsmaterial), Acryl und Aquarell. Menschen findet Wink-Hartmann ganz allgemein spannend, ganz egal, ob es sich dabei um berühmte Zeitgenossen handelt oder um weniger bekannte. Außerdem gehe es ihm darum, den Moment einzufrieren, sagt er. Das gelingt vortrefflich: mal farbensatt, mit starken Kontrasten, dann – dem ruhigen Moment huldigend – wieder reduziert, teigig-mild.

Infos zum Künstler gibt es auch unter http://wink-hartmann.de .

kulturblog38 vom 23.08.2014


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Der Mensch im Fokus – Maler Dirk Wink-Hartmann feiert Ausstellungspremiere

Am 24. August um 11:00 Uhr wird die Ausstellung “PORTRAITS & ABSTRAKTE 1″ von Dirk Wink-Hartmann im Torhaus des Botanischen Gartens eröffnet.

Der Mensch steht im Mittelpunkt – nicht nur wenn es um das Lieblingsmotiv von Dirk Wink-Hartmann geht, sondern auch privat. Nach einem Burnout findet er neue Kraft und Ruhe in der Malerei – und hat auf diese Weise gleichzeitig ein Talent zu Tage gefördert, von dem er selbst bis dato nichts wusste. Ein Talent, das man seinen Bildern ansieht und sie innerhalb kürzester Zeit zu begehrten Kunstwerken gemacht hat. Im Interview erzählt uns Dirk, was die Malerei für ihn bedeutet und wir erfahren auch, was sein neues Tätigkeitsfeld mit seiner erfolgreichen aber auch anstrengenden Karriere als Veranstaltungsmanager zu tun hat.

Dirk, du hast die Malerei erst vor Kurzem für dich entdeckt. Wie hast du es geschafft, auf diesem Niveau und mit diesem Output in die Malerei einzusteigen? Orientierst du dich an bestimmten Vorbildern?

Nein, ich habe einfach losgelegt. Ich male jetzt seit eineinhalb Jahren, habe vorher nie gemalt oder gezeichnet, Ich bin selbst total überrascht, was dabei herausgekommen ist (lacht). Allerdings komme ich ja beruflich aus dem Kreativbereich und habe durch meine Arbeit bei Undercover auch viele Musiker und Künstler kennen gelernt und begleitet. Dabei habe ich natürlich viel mitbekommen, was Komposition und Inszenierung betrifft: Dramaturgie, Farbe, “Wie wirkt etwas?”. Dazu kommt, dass ich handwerklich recht geschickt bin. Beides fließt ja in der Malerei zusammen, Handwerk und Ästhetik, also gewisse Grundvoraussetzungen sind schon gegeben.

Wie ist es zu dieser Ausstellung im Torhaus des Botanischen Gartens gekommen?

Ich habe im letzten Jahr den Kunst-Stoff 20/13-Malwettbewerb des Viertel am Botanischen Garten e.V. gewonnen. Nach einem halben Jahr Malerei war das total irre für mich, weil da immerhin fast 100 Arbeiten eingereicht wurden. In dem Zuge bin ich gefragt worden, ob ich hier im Torhaus gerne eine Ausstellung machen möchte. Damals hatte ich aber noch nicht so viele Bilder. Als es dann in diesem Jahr soweit war, habe ich mit Klaus Baeske, dem Vorsitzenden des VereinsFreunde des Braunschweiger Botanischen Gartens e.V. gesprochen, einfach einen Termin abgemacht und los ging’s. Für mich ist das ein Ritterschlag, hier an diesem Ort meine erste offizielle Ausstellung eröffnen zu können.

Du malst vor allem Portraits. Bist du auf ein bestimmtes Genre festgelegt?

Grundsätzlich interessieren mich Menschen am meisten. Das merke ich immer wieder beim Portraitmalen. Wichtig ist mir der Blick, die Ausstrahlung, die Momentaufnahme. Ich reduziere den Fokus bewusst auf die Person und verzichte auf eine Ausgestaltung des Hintergrunds, wie man sehen kann. Sich verkleiden und in andere Rollen schlüpfen finde ich auch extrem spannend, das zeigen ja auch einige meiner Bilder. Das finde ich ziemlich gut, das macht mir Spaß. Landschaften sehen auch toll aus, Abstraktes mache ich auch gerne, aber der Mensch steht im Moment im Mittelpunkt.

Wie kommt deine Malerei an?

Die Reaktionen aus meinem persönlichen Umfeld, aber auch von Menschen, die ich vorher nicht kannte, sind sehr positiv. Auch während des Aufbaus hier sind die Passanten neugierig, bleiben stehen und fragen, wann man sich die Ausstellung anschauen kann. Ich habe auch schon Bilder verkauft, das erste Bild bereits nach drei Monaten. Da war ich noch gar nicht darauf eingestellt, aber ein Bekannter wollte unbedingt ein Bild haben und das hat er dann auch bekommen. Das hängt jetzt dort im Wohnzimmer.

Was ist das Spannende an deinem neuen Tätigkeitsfeld?

Meine Leidenschaften waren bisher immer die Musik und Bühnenveranstaltungen. Jetzt lerne ich auf einmal ganz neue Leute aus der Kunst- und Malereiszene kennen, mit denen ich mich austauschen kann. Ich schaue mir den Menschen, meine Motive und das Licht mittlerweile ganz anders an als vorher. Bei der Malerei bin ich total frei: Ich kann machen, was ich will, mir schaut keiner über die Schulter, ich kann mir die Zeit frei einteilen.

Du bist nach wie vor Geschäftsführer bei Undercover. Wie bringst du beides unter einen Hut?

004Nach meinem Burnout bin ich bei Undercover quasi “a.D.-mäßig” unterwegs. Ich bin froh, dass ich dabei die volle Unterstützung von meinem besten Freund und Undercover-Partner Michael Schacke habe. Wir sind immer für den anderen in die Bresche gesprungen, wenn es Probleme gab. Der Job, den ich bei Undercover gemacht habe, war super – aber eben auch super anstrengend. Im Prinzip haben wir beide mit zwölf Jahren angefangen und seitdem ganz lange und intensiv im Veranstaltungsbereich gearbeitet. Dann kam irgendwann der Zusammenbruch und im Rahmen einer Therapie sollte ich zum ersten Mal zum Pinsel greifen. Sonst wäre ich wohl nie zum Malen gekommen.

Wo siehst du deine Zukunft?

Ich möchte auf jeden Fall mit der Malerei weitermachen, sie ist ein großer Teil von mir geworden. Ich weiß einfach, dass mir das Malen guttut und ich möchte es fortführen und mich weiterentwickeln. Das positive Feedback beflügelt mich natürlich noch zusätzlich. Ich habe zwar keine künstlerische Ausbildung genossen aber dafür gehe ich auch sehr locker und frisch an die Sache heran, das ist ja manchmal auch ganz gut. Ich habe viele Ideen und möchte noch etliche Dinge ausprobieren.

Deine Werke sind bis zum 21. September im Torhaus zu sehen. Wie hast du deinen Aufenthalt hier geplant?

Ich bin die ganze Zeit vor Ort und habe auch vor, hier zu malen – vielleicht nicht die ganz großformatigen Sachen, sondern eine Nummer kleiner wegen der Platzverhältnisse. Schaut einfach vorbei!

Dirk, vielen Dank für das Gespräch!

Text: Jan Engelken

Fotos: Stephen Dietl

Titelbild: privat

Dirk Wink-Hartmann: PORTRAITS & ABSTRAKTE 1
Bis zum 21. September im Torhaus des Botanischen Gartens
Homboldtstraße 1
Öffnungszeiten:
Di.-Fr. 14-18h
Sa.-So. 11-17h