Der Braunschweiger Künstler Dirk Wink-Hartmann zeigt ab dem 28. Oktober seine neue Ausstellung „New Paintings“ in der WelfenAkademie. Präsentiert werden Gemälde, die den Menschen in den Vordergrund rücken, darunter neue monochrome Werke. Im Interview erfahren wir einiges über die Ausstellung, was das Schwierige an der Porträtmalerei ist und wann es Zeit wird, den Pinsel wegzulegen.

 

Das Gesicht zu deiner aktuellen Ausstellung „New Paintings“ ist Heinz Strunk. Warum? Hat das Bild einen Titel?
Ich habe ein Foto von Heinz Strunk gesehen und der Ausdruck des Gesichtes hat mich angesprochen. Ich wollte es für mich interpretieren und festhalten. Das es sich dabei um Heinz Strunk handelt war nicht auschlaggebend. Das Bild heißt Heinz Strunk.

Wie empfindest du ihn als Künstler beziehungsweise Autor?
Ich schätze ihn und finde interessant, was er macht. Ich habe damals schon Studio Braun gehört und finde, dass das Roadmovie „Fraktus“ ein würdiger Nachfolger von „Spinal Tap“ ist (lacht). In meinem Atelier habe ich den „Goldenen Handschuh“ gehört. Echt ein schräges Ding!

Welche Werke erwarten die Besucher außerdem und warum stellst du in der Welfenakademie aus?
Es werden viele neue Bilder zu sehen sein, ganz neu sind die monochromen. Dabei steht der Mensch, wie fast immer bei mir, im Mittelpunkt. Ich wollte 2018 in Braunschweig ausstellen und war auf der Suche nach einer passenden Location. Dr. Jens Bölscher, der Geschäftsführer der Welfenakademie, hat mich eingeladen, meine Werke dort zu präsentieren. Die Welfenakademie ist ein junger und sehr lebendiger Ort. Viele unterschiedliche Menschen kommen dort mit meiner Kunst in Berührung. Außerdem feiert die Welfenakademie in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Das ist für mich natürlich ein toller Rahmen.

Du malst zwar auch mal ein Nutellabrot oder deinen Dackel Paul, aber wie du gerade schon erwähnt hast, hauptsächlich viele unterschiedliche Menschen. Was fasziniert dich an der Porträtmalerei?
Nutellabrot und Paul waren private Auftragsarbeiten (lacht), aber es war interessant, sich mal ganz anderen Themen zu widmen. Der Mensch ist jedoch für mich immer wieder faszinierend. Ihm tief in die Seele zu schauen, seine Gefühle und Emotionen festzuhalten. Für mich immer wieder eine großartige Herausforderung.

Was ist daran am schwierigsten?
Die Stimmung im Atelier, meine Stimmung und die Umgebung … alles spielt eine sehr wichtige Rolle. Wenn ich einen melancholischen Gesichtsausdruck male, höre ich passende Musik. Ich muss mich ganz auf ein Bild einlassen, muss den Ausdruck fühlen, um ihn gut auf die Leinwand bringen zu können.

Wann beschließt du, dass ein Gemälde fertig ist und es Zeit wird, den Pinsel wegzulegen?
Irgendwie finde ich es nie ganz fertig. Ich könnte immer Kleinigkeiten verändern oder ergänzen. Irgendwann zufrieden zu sein und den Pinsel zur Seite zu legen, finde ich wirklich schwer.

Du hast durch viel Übung deine Fähigkeiten in den letzten Jahren enorm gesteigert. Benutzt du noch andere Techniken, zum Beispiel YouTube-Tutorials oder Workshops?
YouTube-Tutorials sehe ich mir nicht mehr an. Ich habe in diesem Jahr zwei tolle Workshops besucht, denn der Austausch mit anderen Künstlern ist sehr wertvoll für mich. Ich denke, als Maler muss man neu sehen lernen. Licht und Schatten haben eine neue Bedeutung. Ich sehe mir zum Beispiel Filme ganz anders an, als vorher.Hat schon mal jemand ein Bild von dir so interpretiert, wie du es selbst nie getan hättest?
Schwierig zu beantworten. Ich denke aber schon, dass jeder etwas anderes in ein Bild hineininterpretiert.Welche Musik hörst du aktuell bei der Arbeit?
Es gibt eine große Spannbreite. Es geht von Rock, Pop, Jazz bis hin zur Klassik – je nach Stimmung.Was ist die Parallele zwischen Musik und deiner Kunst?
Mit beiden kann man Emotionen wecken – sowohl beim Künstler als auch beim Konsumenten.Was ist deiner Meinung nach das am schönsten gestaltete Album-Cover?
Wir haben damals ein Cover für unsere Band gebastelt. Das finde ich ganz cool (lacht).Was würdest du in Zukunft noch gerne ausprobieren?
Ich freue mich, dass ich nach der Vernissage am 28. Oktober um 11 Uhr, die öffentlich ist, (lacht) ganz viel Zeit habe werde, all die Ideen, die mir im Kopf rumspuken, umsetzen zu können.

Vielen Dank für das Interview!

 

Die Vernissage am Sonntag, den 28. Oktober um 11 Uhr ist öffentlich, um eine Anmeldung unter info@welfenakademie wird gebeten. Die Ausstellung kann noch bis zum 18. Januar 2019 von montags bis freitags während der Öffnungszeiten der WelfenAkademie, also von 8 bis 17 Uhr, in der Salzdahlumer Straße 160 in Braunschweig besucht werden.

Interview: Katharina Holzberger
Fotos: Privat

Hier gehts zum Originalartikel.

 

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